Obdachlose: "Auch Stadt ist gefragt"
Der DKP-Stadtrat Reinhard Püschel reagiert auf den
HZ-Bericht über Jugendliche, die auf der Straße leben

Bei dem Zeitungsbericht "Jugendliche im toten Winkel der Stadt" können einem die Tränen kommen. Junge Menschen leben auf der Straße und das in unserer florierenden gut gehenden Stadt Heidenheim. Es sind 20, 30 oder noch mehr?

Die Jugendlichen kommen meist aus schwierigen familiären Verhältnissen. In dem Bericht geht es auch um drei Jugendliche mit 19, 17 und 16 Jahren. Sie haben keine Unterkunft, kaum Geld, hungern. Jetzt wenn der Winter kommt wird es für sie noch unerträglicher. Man stelle sich vor, bei Eiseskälte unter einer Brücke schlafen zu müssen.

In Berlin habe ich das schon gesehen. Festzustellen ist darüber hinaus, dass die Zahl der Armen in unserem reichen Land immer größer wird.

Hilft ein Armutsbericht?

Geld ist genug da! Es muss nur richtig verwendet werden. Hier ist die Stadtverwaltung und der Gemeinderat gefragt. Derzeit finden die Haushaltsberatungen statt. Es wird beraten und diskutiert wohin und wofür das Geld (200 Millionen Euro) ausgegeben wird.

In den vergangenen Jahren habe ich immer einen Antrag an den Gemeinderat gerichtet, einen Armutsbericht zu erstellen um zu erfahren wie die Lebenssituation in unserer Stadt aussieht. Auf Grund des Zeitungsartikels können wir erahnen wie erschreckend die Situation ist.

In anderen Städten wie in Schwäbisch Gmünd oder Karlsruhe kümmert man sich mit verschiedenen Modellen mehr um die Jugendlichen. Eine Voraussetzung aber ist, so die zuständigen Stellen, mehr Sozialwohnungen. Darüber hinaus ist eine enge Kooperation zwischen Kommune, Jobcenter und sozialen Verbänden wie Caritas notwendig.

Heidenheimer Zeitung, 03.11.2017

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