Deutsche Kommunistische Partei
Stadtrat Reinhard Püschel
Friedenstrasse 8, 89522 Heidenheim
(07321) 924206
pueschel-reinhard@t-online.de

Heidenheim, 08.10.2015

An den
Gemeinderat der Stadt Heidenheim
Herrn Oberbürgermeister Bernhard Ilg

Haushaltsberatung 2016
Wohnraumzweckentfremdung

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Ilg,
sehr geehrte Damen und Herren des Gemeinderats,

seit Jahren zeichnet sich ab, dass in Deutschland eine große Wohnungsnot herrscht. Und, Wohnen ist deutlich teurer geworden, so die Einschätzung des Deutschen Mieterbundes (DMB). Die hohen Wohnkosten sind das Ergebnis einer verfehlten Wohnungspolitik.

Vor Jahren schon kamen Experten des Pestel-Instituts zu dem Ergebnis, dass in Deutschland ca. 4 Millionen Sozialwohnungen fehlen würden.

Die zunehmende Zahl hilfsbedürftiger Flüchtlinge untermauern diese verfehlte Miet- und Wohnungspolitik zusätzlich.

Der Landtag von Baden-Württemberg hat ein Rahmengesetz beschlossen, nachdem die Städte und Gemeinden zukünftig per Satzung die Zweckentfremdung von Wohnraum verbieten können. Neben der Umwandlung von Wohnungen in Gewerberäume und Feriendomizile zählt auch der Leerstand als Zweckentfremdung.

In Heidenheim stehen viele Wohnungen leer. Viele gehören dem Wohnungsriesen Gagfah. Daher ist die Stadt Heidenheim gefordert, rasch zu handeln und ein Zeichen zu setzen.

Ich stelle daher den Antrag:

  1. Die Stadtverwaltung nimmt Kontakt mit der Gagfah-Geschäftsleitung auf, um zu klären, wie die leer stehenden Wohnungen z. B. für die Flüchtlinge nutzbar zu machen sind.
  2. Der Gemeinderat beschließt eine Satzung für ein Verbot der Zweckentfremdung (Leerstand) von Wohnungen.

Ich bitte um die Zustimmung.

Mit freundlichem Gruß
gez. R. Püschel

In seinem Schreiben vom 16.10.15 an Stadtrat R. Püschel macht Oberbürgermeister Ilg klar, dass er zum "jetzigen Zeitpunkt" eine Satzung zur Zweckentfremdung für "nicht rechtmäßig" hält. Eine besondere Gefährdung durch Wohnraummangel sei in Heidenheim nicht der Fall.

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